Der Báb (dt.: »Das Tor«) wurde 1819 im heutigen Iran geboren und verkündete im Jahr 1844 Seine Sendung als Gottesoffenbarer. Er war ein Fürsprecher der Armen, rief zur Gleichberechtigung von Mann und Frau auf, befürwortete allgemeine Bildung für alle und forderte zur vorurteilsfreien Wahrheitssuche auf. Der Báb ließ über die gesamte Zeit Seines Wirkens keinen Zweifel daran, dass Er der Vorläufer einer noch größeren Offenbarung sei. Diese Prophezeiung erfüllte sich 1863, als Bahá’u’lláh (dt.: »Herrlichkeit Gottes«) Seine Sendung als Gottesoffenbarer für dieses Zeitalters verkündete. Im Zentrum der Bahá’í-Religion steht der Gedanke der Einheit Gottes, der Einheit der Religionen und der Einheit der Menschheit
Die fortschrittlichen und für die damalige Zeit revolutionären Lehren des Báb führten zu einer Bewegung, die innerhalb weniger Jahre sehr großen Zulauf erlebte und die persische Gesellschaft ins Wanken brachte.
Religiöse und zivilgesellschaftliche Autoritäten Persiens, die diesen fortschrittlichen neuen Glauben als Bedrohung empfanden, verhafteten den Báb und misshandelten, inhaftierten und töteten Tausende Seiner Anhänger. Damit schufen sie einen Präzedenzfall für Wellen von religiöser Verfolgung der Bahá’í, die bis heute in Ländern wie Iran und Jemen andauern. Der Glaube breitete sich trotz aller Unterdrückungsversuche in allen Teilen der Welt aus.
Dem Báb blieb nur kurze Zeit, Seinen Glauben zu lehren. Er wurde verfolgt, eingekerkert und im Jahr 1850 durch ein Erschießungskommando auf einem Platz in Täbris öffentlich hingerichtet.Die Nachricht über Seine Hinrichtung verbreitete sich rasch bis nach Europa, wo die Lehren des Báb und Sein Wirken öffentliches Ansehen genossen und die grausame Verfolgung Seiner Anhänger von vielen verurteilt wurden.