Es ist wieder soweit, alle Bahá’í in der Welt, begehen das Ridván-Fest. (Aussprache: Reswan)
Die Bedeutung des Wortes ist „Paradies“ und es bezeichnet den Najibiyyih-Garten am Ufer des Tigris und vor den Toren der Stadt Baghdád gelegen. Mit diesem Festtag erinnern wir an die öffentliche Verkündigung Bahá’u’lláhs, dem Stifter der Bahá’í-Religion, die Er in diesem Garten vor Seiner Familie, Seinen Freunden, Begleitern und anwesenden Besuchern vollzog. Es war das Jahr 1863 und er hatte es bis dahin >für Sich< gehalten hatte, dass Er von dieser großen Ihm über- und aufgetragenen Aufgabe bereits im Siyyid Chal in Teheran Kenntnis erhielt. Bereits dort, in diesem schwarzen Loch, erhielt Er die Botschaft, dass Er der Verheißene sei, der Gottes Botschaft den Menschen erneut zu überbringen habe. Was gleichzeitig bestätigte, dass Er der Verheißene ist, auf  den alle Heiligen Schriften aller Religionen hingewiesen haben und den alle sehnsüchtig erwarteten.
Diese Seine Verkündigung wird alljährlich durch das zwölftägige
Ridvan-Fest gefeiert, welches Shoghi Effendi als das Fest der Feste bezeichnet. Bahá’u’lláh selber nannte es den „König der Feste“! Die Tage unterliegen  unterschiedlichen Bedeutungen und Schwerpunkten.

So ist der erste Tag Seiner Ankunft im Ridvan-Garten am späten Nachmittag gewidmet. Bereits an diesem ersten Tag im Garten Ridván erklärte Er sich Seinen Anhängern, Freunden und der Familie.

Es sind im Bahá’í-Glauben arbeitsfreie Tage. In Orten – wie z.B. unsere Stadt Düsseldorf – in denen die Bahai-Gemeinde seit 1950 in organisierter Form besteht, wird an diesem Tag auch das Gemeindegremium, der >Örtliche Geistige Rat der Bahá’í in Düsseldorf< gewählt. Auch nationale und Internationale Wahlen fallen in diesen Zeitraum. Somit sind die Wahlen an diesem Tag gleichzeitig auch eine Reminiszenz* an den Tag, so Bahá’u’lláh, an dem sich „die göttlichen Eigenschaften über die gesamte Schöpfung ergossen und diese so reingewaschen wurde“. Sein Verbot jeglicher Form religiöser Gewalt geht ebenfalls auf diesen Tag zurück. Am neunten Tag erklärte Er sich in inhaltlich vertiefender Form Seiner Familie. Der zwölfte Tag war ein Tag des Abschieds von Seiner Familie, Freunden und Anhängern die ihn nicht weiter begleiten durften. Er musste sich auf Anordnung der Machthaber des osmanischen Reiches nach Istanbul aufbrechen, Seinem neuen Verbannungsort.**  Auch in der Nähe von ´Akká im heutigen Israel befindet sich einen Garten gleichen Namens. Er diente der Erholung nach langer Verbannung und Kerkerhaft und wurde mittlerweile zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

* Reminiszenz, lat. Reminisci/ sich erinnern
** In der ‚Ährenlese ‚Kap.14 Seiner Schriften, finden sich ausführlichere Hinweise und Erklärungen

Ridvan, Der neunte Tag
Was gibt es schöneres – liebe Leser – als ein Fest zu feiern. Ein Fest, an dem man zusammen kommt, um sich an einen viel größeren Tag in der Vergangenheit zu erinnern und in seinem Gedenken und den Geschehnissen jenes Tages zu erinnern.
Der neunte Tag des Aufenthaltes Bahá’u’lláhs im Garten Ridvan, war der Tag an dem Er sich seiner Familie erklärte. Erklärte, dass Er derjenige Sei, auf den die Religionen der Welt seit Jahrhunderten warteten. Dass Er es ist, der die Geheimnisse und Unklarheiten und bis dahin nicht zu lösenden Fragen der heiligen Schriften vorheriger Offenbarer lösen werde. Er, der Erneuerer, der Befehlsempfänger Gottes, der die Menschheit wieder auf den geraden Pfad zu bringen beabsichtigt.
Man muss sich sicher der ehrfurchtgebietenden Majestät Bahá’u’lláhs erinnern, mit der Er damals auftrat. Keine Vergleich zu den Attacken die Seine Vorgänger über sich ergehen lassen mussten, weil sie einen Sprachfehler hatte, vaterlos oder unfähig zur Zeugung eines männlichen Nachkommens waren. Bahá’u’lláhs Herrlichkeit war so überzeugend, dass sich in Seiner Gegenwart jeder geringwertig fühlte. Selbst Seine Feinde wurden kleinlaut, wenn sie Ihm begegneten und vielen verschlug es schlicht die Stimme. In diesem Garten war es anders. Viele Freunde hatten bereits eine Ahnung davon, dass Er mehr sei als nur eine herausragende Persönlichkeit. Sie wussten um Sein Wissen, sie erlebten Seine Argumentation und Wortführung, dem sie nichts entgegenzusetzen hatten. Nach Seiner Verkündigung machte sich eine Freude breit; alle Trübsal und Trauer waren verschwunden. Die Gläubigen waren beglückt von dieser Verkündigung. Obwohl Bahá’u’lláh im Begriff stand in ein weit entferntes Land verbannt zu werden und obwohl man um Leid und Drangsale wusste oder diese ahnte, wandelte Er doch durch diese historische Erklärung allen Kummer in selige Freude und verbrachte die schönsten Tage Seiner Amtszeit im Garten Ridvan. In einem Tablet(einer Sendschreiben) nannte ER ihn den>Tag höchster Glückseligkeit< und fordert seine Anhänger auf, „von höchster Freude erfüllt zu sein, wen sie dieses Tages gedenken.
Dies nehmen wir auch heute zum Anlass, diesen Tag in dieser  beschriebenen Freude zu erleben. Nehmen tief ergeben in unserer Aufgabe zur Kenntnis, in welcher herausragenden Zeit wir leben
und diesen Glauben zu verbreiten uns bemühen. Einen Glauben, der die  Menschen auf den umfassend neuen Weg leitet – in nie endender Begleitung, wie Er es uns in Seinen Schriften offenbart hat.

Ridván der zwölfte Tag
Wir haben kaum ein Vorstellung von der Liebe und Bewunderung der Menschen in der Stadt Bagdad für Bahá’u’lláh. An diesem zwölften Tag jedoch brachen alle Rekorde. Für Freund und Feind wurde Seine Majestät und Größe offenkundig. Seine bevorstehende Abreise in die Verbannung an entlegenste Orte der Welt macht schnell die Runde. In Windeseile verbreitete sie sich und in einer großen Anzahl kam die Familie, die Freunde und in Scharen Seine Bewunderer, um ein letztes Mal ihre Zuneigung, Hochachtung und Verehrung zu bezeugen.
Najhib Pasha, eine Standesperson der Stadt wusste von der Verehrung und hatte Bahá’u’lláh rechtzeitig seinen Garten, den Najíbiyyih-Garten zur Verfügung gestellt. Die Erregung in der Stadt bezüglich Seiner weiteren Verbannung war so, dass man sagen kann die Stadt hatte so etwas noch nicht erlebt. Groß und klein, arm und reich, Handwerker und Männer von Bildung und Kultur füllten die Straßen, Wege, Häuser und Dächer. Sie jammerten und weinten über den Abschied des Mannes, der ihnen ein Jahrzehnt lang Seine Liebe, seine Herzenswärme und Seinen strahlenden Geist vermittelt hatte; Führer und Zuflucht für jeden war der Ihm begegnete. Aber auch für diejenigen, die mit der Seelenqual und dem Schmerz Seiner Anhänger nicht nachempfinden konnten, war es nicht zu übersehen, dass hier ein Mann außerordentlicher und herausragender Größe ihren Weg passierte. Sie sahen die Menschen sich vor ihm  iederwerfen, in Tränen aufgelöst und voller Abschiedsschmerz.
Zweifellos waren dies auch für den Offenbarer selber herausragende Tage. Unzweideutig hatte er auf Seine Sendung hingewiesen, Seine Stellung zum Báb, Seinem Vorgänger, geschildert, erläutert und ein Bündnis mit Seinen Anhängern geschlossen. Anders als normal sterblich handeln Manifestationen Gottes völlig unabhängig von anderen Menschen; niemand kann, so Taherzadeh, Ihm helfen. Seine Seele ist nicht an die Grenzen der Menschenwelt gebunden, sein Geist nicht überwältigt, wenn Er sich einer Vielzahl von Problemen gegenübersieht. Widerstände unter deren Druck selbst der fähigste Mensch  zusammenbrechen würde, lassen Ihn unberührt; Er kann Seine Gedanken auf jedes beliebige andere Thema umleiten:
„Nichts kann ihn hindern, sich mit irgend etwas anderem zu befassen.“
Seine Offenbarung, die längst begonnen hatte, nahm in jenen Tagen ihre öffentliche Position ein und diese wirkt in den kommenden Jahrtausend weiter.


Zur weiteren Vertiefung oder zur Befriedigung der entstandenen Neugier empfehlen wir:
www.bahai.de
www.bahai.blog
www.bwns.com

Literatur:

Bahá’u’lláh, Die Ährenlese
Esselmont, Bahá’u’lláh und das neue Zeitalter

Adib Taherzadeh, Die Offenbarung Bahá’u’lláhs, Band I-IV
Kitab-i-Iqan, Das Buch der Gewissheit
Bahá’u’lláh, Brief an den Sohn des Wolfes, Lawh-i-Dhi’b, Eschraghi
Online Treffen der Gemeinde-Gremium
Deine/ Ihre Kontaktaufnahme wird gerne gesehen!

Aus den Schriften Bahá’u’lláhs :

Die göttliche Frühlingszeit ist angebrochen, o Erhabenste Feder, denn das Fest des Allbarmherzigen naht mit Eile. Rühre dich und verherrliche vor der ganzen Schöpfung den Namen Gottes und preise Seinen Ruhm so, daß alles Erschaffene wiederbelebt und erneuert wird. Sprich und schweige nicht! Die Sonne der Seligkeit leuchtet über dem Horizont Unseres Namens, der Selige, da das Reich des Namens Gottes geschmückt wurde mit der Zier des Namens Deines Herrn, der Schöpfer der Himmel. Erhebe dich vor den Völkern der Erde, wappne dich mit der Macht dieses Größten Namens und gehöre nicht zu den Zaudernden.
Mich dünkt, du zögerst und bewegst dich nicht auf Meiner Tafel. Hat dich das göttliche Antlitz mit seinem Glanz verwirrt, oder hat dich das leere Geschwätz der Eigensinnigen mit Kummer erfüllt und deine Bewegung gelähmt? Sei achtsam, daß nichts dich davon ablenke, die Größe dieses Tages zu preisen, des Tages, da der Finger der Erhabenheit und Macht den Wein der Wiedervereinigung entsiegelt und alle gerufen hat, die in den Himmeln, und alle, die auf Erden sind. Willst du zögern, wenn der Windhauch, der den Tag Gottes ankündigt, schon über dich geweht ist, oder gehörst du zu denen, die wie durch einen Schleier von Ihm getrennt sind?
Keinem Schleier, o Herr aller Namen und Schöpfer der Himmel, habe ich gestattet, mich von der Anerkennung der Herrlichkeit Deines Tages auszuschließen – des Tages, der die Lampe der Führung ist für die ganze Welt und das Zeichen des Altehrwürdigen der Tage für alle, die darin wohnen. Ich schweige wegen der Schleier, welche die Augen Deiner Geschöpfe blind gemacht haben gegen Dich, und mein Stummsein rührt von den Hemmnissen, die Dein Volk gehindert haben, Deine Wahrheit anzuerkennen. Du weißt, was in mir ist, ich jedoch weiß nicht, was in Dir ist. Du bist der Allwissende, der Allunterrichtete. Bei Deinem Namen, der alle anderen Namen überragt! Sollte Dein übermächtiger und allbezwingender Befehl mich erreichen, er würde mir Macht verleihen, die Seelen aller Menschen neu zu beleben durch Dein erhabenes Wort, das ich Deine Zunge der Macht in Deinem Reiche der Herrlichkeit äußern hörte. Er würde mich befähigen, die Enthüllung Deines strahlenden Antlitzes zu verkünden, durch die alles, was vor den Augen der Menschen verborgen war, kundgetan ist in Deinem Namen, der Deutliche, der höchste Beschirmer, der Selbstbestehende.
Kannst du, o Feder, an diesem Tage einen anderen außer Mir entdecken? Was ist aus der Schöpfung und ihren Offenbarungen geworden? Was aus den Namen und ihrem Reich? Wohin ist alles Erschaffene – Sichtbares oder Unsichtbares – entschwunden? Was ist mit den verborgenen Geheimnissen des Alls und seinen Offenbarungen geschehen? Siehe, die ganze Schöpfung ist vergangen! Nichts ist geblieben außer Meinem Antlitz, dem Ewigbleibenden, dem Strahlenden, dem Allherrlichen.
Dies ist der Tag, an dem nichts außer dem Glanz des Lichtes wahrgenommen werden kann, das vom Angesicht Deines Herrn ausstrahlt, des Gnädigen, des Gütigen. Wahrlich, Wir haben kraft Unserer unwiderstehlichen, allunterwerfenden Herrschaft jede Seele verhauchen lassen. Dann haben Wir eine neue Schöpfung ins Leben gerufen als Zeichen Unserer Gnade für die Menschen. Ich bin wahrlich der Allgütige, der Altehrwürdige der Tage.
Dies ist der Tag, da die Welt des Unsichtbaren ausruft: »Groß ist deine Seligkeit, o Erde, denn du wurdest zum Schemel deines Gottes gemacht und zum Sitz Seines mächtigen Thrones auserkoren.« Das Reich der Herrlichkeit verkündet: »Könnte doch mein Leben ein Opfer für dich sein, denn Er,der Geliebte des Allerbarmers, hat auf dir Seine Herrschaft errichtet durch die Macht Seines Namens, der allem Vergangenen und Künftigen verheißen ist.« Dies ist der Tag, da jeder liebliche Duft seinen Wohlgeruch aus dem Duft Meines Gewandes zieht, eines Gewandes, das seinen Duft über die ganze Schöpfung verbreitet. Dies ist der Tag, da sich die rauschenden Wasser ewigen Lebens aus dem Willen des Allbarmherzigen ergießen. Eilt euch mit Herz und Seele und trinkt euch satt, o Scharen der Höhe!
Sprich: Er ist es, der die Manifestation des Unerkennbaren, des Unsichtbarsten alles Unsichtbaren ist, könntet ihr es doch begreifen. Er ist es, der den verborgenen und verwahrten Edelstein offen vor euch hingelegt hat, wolltet ihr ihn doch suchen. Er ist es, der Einziggeliebte von allem, was vergangen und zukünftig ist, würdet ihr doch Herz und Hoffnung auf Ihn richten!
Wir haben die Stimme deiner Verteidigung gehört, o Feder, und verzeihen dein Schweigen. Was ist es, das dich so sehr verwirrt hat?
Vom Rausch Deiner Gegenwart, o Vielgeliebter aller Welten, bin ich ergriffen und besessen.
Erhebe dich und verkünde der ganzen Schöpfung die Botschaft, daß Er, der Allbarmherzige, Seine Schritte zum Ridván gelenkt und ihn betreten hat. Führe dann das Volk zum Garten des Entzückens, den Gott zum Thron Seines Paradieses gemacht hat. Wir haben dich zu Unserer mächtigsten Posaune erkoren, auf daß ihr schallender Ruf die Auferstehung der ganzen Menschheit verkünde.
Sprich: Dies ist das Paradies, auf dessen Blattwerk der Wein der Äußerung das Zeugnis ätzte: »Er, der den Augen der Menschen verborgen war, ist enthüllt, gegürtet mit Herrschaft und Macht!« dies ist das Paradies, dessen rauschende Blätter künden: »O ihr, die ihr die Himmel und die Erde bewohnt! Erschienen ist, was nie zuvor erschien. Er, der Sein Antlitz seit Ewigkeit vor den Blicken der Schöpfung verborgen hielt, ist nun da!« Aus dem raunenden Wind, der durch des Paradieses Zweige weht, dringt der Ruf: »Er, der höchste Herr aller, ist offenbart. Das Reich ist Gottes«, während aus seinen strömenden Wassern das Murmeln klingt: »Alle Augen sind erfreut, denn Er, den keiner schaute, dessen Geheimnis niemand entdeckte, hat den Schleier der Herrlichkeit gelüftet und das Antlitz der Schönheit enthüllt.«
In diesem Paradies und aus den Höhen seiner erhabensten Gemächer rufen die Himmelsdienerinnen jubelnd: »Freut euch, ihr Bewohner der Reiche der Höhe, denn die Finger dessen, der der Altehrwürdige der Tage ist, läuten im Namen des Allherrlichen die Größte Glocke mitten im Herzen der Himmel. Die Hände der Güte reichen den Becher des ewigen Lebens dar. Kommt näher und trinkt euch satt! Trinkt mit gesundem Behagen, o ihr, die ihr die fleischgewordene Sehnsucht seid, die ihr das leidenschaftliche Verlangen verkörpert!«
Dies ist der Tag, da Er, der Offenbarer der Namen Gottes, aus dem Heiligtum der Herrlichkeit hervortrat und allen, die in den Himmeln und auf Erden sind, verkündete: »Stellt die Becher des Paradieses und alles lebenspendende Wasser darin beiseite, denn sehet, das Volk Bahás ist in die selige Wohnstatt der göttlichen Gegenwart eingetreten und trinkt den Wein der Wiedervereinigung aus dem Kelch der Schönheit seines Herrn, des Allbesitzenden, des Höchsten.«
Vergiß die Welt der Schöpfung, o Feder, und wende dich dem Antlitz deines Herrn zu, des Herrn aller Namen. Schmücke dann die Welt mit dem Schmuck der Gunstbezeugungen deines Herrn, des Königs ewiger Tage. Denn Wir spüren den Duft des Tages, da Er, die Sehnsucht aller Völker, die Lichtfülle Seiner höchst erhabenen Namen auf die Reiche des Sichtbaren und Unsichtbaren ergoß und sie mit dem Strahlenglanz der Leuchten Seiner gnädigsten Gunst umgab – einer Gunst, die keiner außer Ihm, dem allmächtigen Beschirmer der ganzen Schöpfung, zu ermessen vermag.
Schaue auf Gottes Geschöpfe nur mit dem Auge der Güte und Barmherzigkeit, denn Unsere liebende Vorsehung hat alles Erschaffene durchdrungen und Unsere Gunst hat die Erde und die Himmel umfangen. Dies ist der Tag, da die wahren Diener Gottes an den lebenspendenden Wassern der Wiedervereinigung teilhaben, der Tag, da alle, die Ihm nahe sind, vom sanft fließenden Strom der Unsterblichkeit, und alle, die an Seine Einheit glauben, vom Wein Seiner Gegenwart zu trinken vermögen, indem sie Ihn anerkennen als den, der das höchste und letzte Ziel aller ist, und aus dem die Zunge der Majestät und Herrlichkeit den Ruf erhebt: »Das Reich ist Mein, Ich selbst bin aus Meinem eigenen Recht sein Herrscher.«
Ziehe die Herzen der Menschen an durch Seinen, des einzig Geliebten Ruf. Sprich: Dies ist die Stimme Gottes, so ihr doch auf sie hörtet! Dies ist der Tagesanbruch der Offenbarung Gottes, so ihr es doch wüßtet! Dies ist der Aufgangsort der Sache Gottes, so ihr es doch erkenntet! Dies ist die Quelle des Gebotes Gottes, so ihr sie doch gerecht beurteiltet! Dies ist das offenbare und verborgene Geheimnis, so ihr es doch erfaßtet! O ihr Völker der Welt! In Meinem Namen, der alle anderen Namen überragt, werft weg, was ihr besitzt, und versenkt euch in dieses Meer, dessen Tiefen die Perlen der Weisheit und der Äußerung bergen, ein Meer, das wogt in Meinem Namen, der Allbarmherzige. So belehrt euch Er, bei dem das Mutterbuch ist.
Der Meistgeliebte ist erschienen. In Seiner Rechten hält Er den versiegelten Wein Seines Namens. Glücklich der Mensch, der sich Ihm zukehrt, sich satt trinkt und ausruft: »Preis sei Dir, o Offenbarer der Zeichen Gottes!« Bei der Gerechtigkeit des Allmächtigen! Alles Verborgene ist durch die Macht der Wahrheit offenbart. Alle Gunstbeweise Gottes sind als Zeichen Seiner Gnade herabgesandt. Die Wasser ewigen Lebens sind in ihrer ganzen Fülle den Menschen dargeboten. Jeden einzelnen Becher hat die Hand des Vielgeliebten dargereicht. Kommt herbei und zögert nicht, und wäre es auch nur für einen kurzen Augenblick.
Selig, wer sich mit den Flügeln der Loslösung aufschwingt und die Stufe erreicht, die nach Gottes Befehl die ganze Schöpfung überschattet, wen weder die eitlen Einbildungen der Gelehrten noch die Menge der Erdenscharen von Seiner Sache ablenken können. Wer unter euch, o Volk, ist bereit, der Welt zu entsagen und sich Gott, dem Herrn aller Namen, zu nähern? Wo findet sich der, der durch die Macht Meines Namens, der alles Erschaffene überragt, wegwirft, was Menschen besitzen, und sich mit all seiner Kraft an das hält, was Gott, der Kenner des Unsichtbaren und des Sichtbaren, ihm zu beachten gebot? So ist Seine Güte den Menschen herniedergesandt, Sein Zeugnis erfüllt, und so erstrahlt Sein Beweis über dem Horizont der Gnade. Kostbar ist der Preis, der dem zufallen wird, der glaubt und ausruft: »Gepriesen seist Du, o Geliebter aller Welten! Verherrlicht sei Dein Name, o Du Sehnsucht jedes verstehenden Herzens!«
Frohlocke in höchster Freude, o Volk Bahás, wenn du dich des Tages höchsten Glücks erinnerst, des Tages, da die Stimme des Altehrwürdigen der Tage sprach, da Er aus Seinem Hause fort zu jenem Orte ging, wo Er den Glanz Seines Namens, der Allbarmherzige, über die ganze Schöpfung ergoß. Gott ist Unser Zeuge. Wollten wir die verborgenen Geheimnisse dieses Tages enthüllen, so würden alle, die auf Erden und in den Himmeln wohnen, bewußtlos werden und sterben, außer jenen, die von Gott, dem Allmächtigen, dem Allwissenden, dem Allweisen, behütet werden.
So stark ist die berauschende Wirkung der Worte Gottes auf Ihn, den Offenbarer Seiner unzweifelhaften Beweise, daß Seine Feder nicht länger schreiben kann. Er schließt Seine Tafel mit den Worten: »Kein Gott ist außer Mir, dem Höchsterhabenen, dem Machtvollsten, dem Unübertrefflichen, dem Allwissenden.«

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